- Panaitios von Rhodos
- Panaitios von Rhọdos,latinisiert Panaetius, griechischer Philosoph, * um 185 v. Chr., ✝ um 109 v. Chr.; war zeitweise Priester des Poseidon Hippios in Lindos (Rhodos); stieß um 144 in Rom zum Freundeskreis des jüngeren Scipio, den er auf dessen Asienreise (141) begleitete. 129-109 v. Chr. war Panaitios Schulhaupt der Stoa in Athen. Panaitios gilt als Begründer der mittleren Stoa, wobei er auf die bisher übliche Polemik verzichtete und den engen Schulhorizont durch problemgeschichtliche »Rückkehr zu den Alten« (besonders zu Platon, Aristoteles) erweiterte. Er verschaffte über den Scipionenkreis der Philosophie Einfluss und Verbreitung in Rom. Panaitios bezweifelte die Unsterblichkeit der Seele, behauptete in Anlehnung an Aristoteles und gegen die ältere Stoa kosmologisch die Ewigkeit der Welt und verließ in der Ethik den vorwiegend theoriegeprägten Standpunkt zugunsten politisch-praktischen Empfehlungen.M. van Straaten: Panétius. Sa vie, ses écrits et sa doctrine avec une édition des fragments (Diss. Nimwegen 1946);F.-A. Steinmetz: Die Freundschaftslehre des P. (1967).
Universal-Lexikon. 2012.